Konfrontation mit der Kirche

Gespannte Erwartung

Der erste Eindruck der Kirche in Arnum war eher ernüchternd.

Der ungewöhnlich kühl gehaltenen Kirchenraum machte uns unlustig, er bot so gar nichts Anheimelndes, Altbewährtes oder Religiöses.

Kommentare:

"Ich fragte mich unwillkürlich, wo die Kirche in diesem Raum ist. Eigentlich führte nur die monumental wirkende Jesusfigur auf die Spur. Ein nüchternes Szenario aus weißem Marmor, Rauhputz, anthrazitenen Metallverstrebungen und Licht."

"Die metallischen Sitzbänke vermittelten nicht gerade Behaglichkeit. Ich verwunderte mich sehr darüber, wie man Materialien, hier Holz, ihrer eigenen Anmutung berauben kann und sie gnadenlos der Planung beugt."

"Ja, Licht. Das bestach sofort, wälzte das Gegebene in eine neue Richtung und machte es ein klein wenig freundlicher. Es machte aufmerksam und ließ mich dem Gebäude zuwenden. Der Blick begann zu schweifen......"

Objektannäherung

Mit der Begehung des Raumes und der Erschließung durch eine offene Wahrnehmung versuchten wir die Atmosphäre zu erfassen und gleichzeitig wesentliche Momente bewußt zu beschreiben.

Atmosphärisch gesehen, war diese Kirche das ganze Gegenteil von den Kirchen, die wir sonst als sakralen Raum kannten. Wir mußten unsere Vorstellungen von einer kleinen meditativen Kapelle aufgeben und uns der kühlen Realität stellen.

Religiöse Traditionen und Konventionen schwebten in unseren Köpfen und moderne Architektur stand real vor uns. Sie wirkten wie eine Konfrontation und konnten sich nicht zu einer Einheit verbinden. Sakraler Raum, - Was ist das ? Was sollte er verkörpern, was vermitteln?

Aber das ging nicht nur uns so. Eindrücke über die Akzeptanz der Kirche in der Gemeinde beeinflußten uns. Sie waren sehr geteilt und reichten von kompletter Ablehnung bis zu vehementer Verteidigung des Gebäudes.

Plötzlich ging es nicht nur darum, den Kirchenraum zu gestalten, sondern auch

Seine Atmosphäre zu verändern.



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