Die Material-Figurationen und -Kombinationen verdanken sich Fundstücken, die mit beiläufiger Aufmerksamkeit und kreativem Blick entdeckt wurden. Über längere Zeiträume im Atelier versammelt, geht mich mal das eine, mal das andere an und verstrickt mich in Ding-Poesie und Material-Geschichten. Im Wechselspiel des dreidimensionalen Ergreifens mit gestalterischen Assoziationen und gedanklichen Spielräumen entstehen bildnerische Zuschreibungen, Gruppierungen, Ordnungen. Sie lassen die Dinge für sich sprechen, ohne mit dem Eigengewicht von Malerei und Fotografie darauf zu antworten. Diese jüngste künstlerische Variante entfaltet Ideen in Form von Einzelfigurationen, Szenerien und Miniaturen, oft begleitet von spontanen Einfällen für Objekt-Titel.

Beim Neuinszenieren der „Realien“ aus den Abfällen des Alltags und nützlichen Gebrauchs spielt die materiale Vergänglichkeit eine große Rolle: Unkalkulierbare Veränderungen der physischen Erscheinung betreffen das ganze Form-Inhalt-Gefüge, so dass vor allem der Verfall der „Naturalien“ kreative Verwandlungen des bestehenden Gebildes erfordern. Dieses Umgestalten und neu Präsentieren halte ich fotografisch fest, um einzelne Stadien stillzustellen und ihnen Dauer zu verleihen. Dazu transponiere ich die Fotografien auf Leinwand und erzeuge eine überproportionale flächig gesteigerte Dinglichkeit.