Wohnen in Kunst
Bild-Räume und Lager-Stätten schaffen eine veränderte Art des Wohnraums, der nicht gängig eingerichtet, vielmehr durch Kunst atmosphärisch gestaltet ist. Das wird erfahrbar in großzügigen Räumen, die Nähe zum alltäglichen Leben bewahren und dennoch Distanz dazu gewinnen lassen. Das Projekt steht für ein anderes Zeitkonzept: Statt Kunstwerke in private oder öffentliche Räume zu transportieren, kann hier vorübergehend Kunst bewohnt werden. Arbeiten, Schlafen, Essen etc. funktionieren wie gewohnt durch den Komfort der Räume, werden jedoch durch die menschengroßen Malerei-Installationen, fotografischen Bodenbilder, Skulpturen und Miniaturen verändert erlebt. Derart wandelt sich das traditionelle Berliner Zimmer mit Fensteraussicht zum wandbegrünten Hof in eine vielansichtige Räumlichkeit und führt beim Durchgehen weiter in das lichtdurchflutete „Zimmer Berlin“. Hier betritt man wortwörtlich die längst historisch gewordenen Berliner Baustellen und sieht die originale Mauerbild-Serie.
Jüngere Objekt-Installationen wie die Szenerie einer „Bambusarmee“ rücken bereits im Flur ins Blickfeld, der als Entrée in das abwechslungsreiche Ambiente mit seinen zusätzlichen Glasregalen und Vitrinen führt. Dem eigenen Belieben folgend, kann man sich immer neu umschauen und in Augenschein nehmen, was Lust auf weitere Auseinandersetzung macht, oder aber beiläufig entdeckten Perspektiven nachgehen. Das betrifft insbesondere kleine und kleinste Material-Figurationen, deren naturhafte Vergänglichkeit und unvorhersehbare Verwandlungen wahrzunehmen sind. Ohne repräsentative Events überlassen sich die Dinge der Anschauung ihrer zeitweisen Bewohner, die an den unterschiedlichen Dimensionen bildnerischen Entfaltung hautnah teilhaben können.
Ausstellungsmäßig verkörpert die Wohnstätte ein Ensemble von Schau- und Denkräumen, die vielfältige Rezeptionsweisen in Gang setzen. Die in den Räumen stattfindenden Begegnungen mit Kunstwerken ereignen sich in der ungezwungenen Atmosphäre persönlicher Korrespondenzen auf Probe. Dieser Umgang mit den Dingen und den davon geprägten Inspirationen entspricht einem kreativen Wohnen in Kunst mit einer vor Ort gehandelten „Währung“ kommunikativer Partizipation.
Besuchen oder Bleiben ?
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Eva Koethen