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Figuration im Dialog

Ausstellung vom 20.06. – 15.08.1996, mit Arbeiten von Eva Koethen und Adriena Simotova

Guardini Stiftung e.V., Tempelhofer Ufer 22, 10963 Berlin

Die Künstlerinnen Eva Koethen aus Berlin und Adriena Simotova aus Prag haben mit einigen ihrer Arbeiten aus den letzten Jahren gemeinsam diese Ausstellung gestaltet und ihr den Titel „Figuration im Dialog“ gegeben. Als ich mir die Arbeiten in diesen Räumen angesehen habe, fand ich diesen Ausstellungsnamen seltsam und ich fühlte mich zunächst befremdet und irritiert, obwohl ich nicht eigentlich etwas Falsches darin finden konnte. Ich spürte schon, daß sich in diesen Räumen ein kommunikativer Austausch ereignete und versuchte zu entdecken, auf welche Weise die konkret-abstrakte Malerei der einen mit den figürlich-zeichnerischen Papierarbeiten der anderen ihren Dialog führt und diese besondere atmosphärische Ausstrahlung jedes Raumes entstehen lässt.
Anfänglich offenbarte sich mir nur Gegensätzliches, Fremdes und Ungewöhnliches. Die Bildschöpfungen von Eva Koethen sind keine Malerei und die Arbeiten von Adriena Simotova sind keine Zeichnungen.

Herkunft, Arbeitsweise, Lebens- und Kunstgeschichte der Künstlerinnen sind überaus verschieden und dennoch haben sie im Zusammenhang etwas Verbindendes. Auch wenn meine Ausdrucksfähigkeit davor versagt und ich für manches Sichtbare keine Worte gefunden habe, freue ich mich, daß es Unsagbares und dennoch viel zu sehen gibt.
Und wenn wir damit noch einmal zu unserer Ausgangsfrage zurückkehren, wie dieser Dialog entsteht, mache ich noch einen letzten Versuch, eine vorläufige Antwort zu geben: Ich glaube, es ist eine Gleichrangigkeit im energetischen und emotionalen Potential, das diese Arbeiten über die individuelle Formfindung hinaus verbindet.
(Auszüge aus der Eröffnungsrede von Dr. Brigitte Hammer)