20_74_normal

Wasser

Über das Wasser gehen …

Im Unterschied zu den vielen Real-Inszenierungen, die sich durch modernste Technik bewerkstelligen lassen, geht es bei dieser Installation um das eigene Spiel mit dem Imaginationsraum von Bildern.
Gleich- und großformatige Fotografien von unterschiedlichsten Wassersituationen werden im Raum ausgelegt, wodurch eine doppelte gegenläufige Verfremdung entsteht. Denn das Thema ist wörtlich genommen: Wasser als Lebens-Grundlage für den Menschen erscheint als fotografische Installation tatsächlich auf dem Boden und wird dadurch als bildliche Wasser-Oberfläche real begehbar.
Es ist schon eine eigenartige Empfindung, über die spiegelnde Filmschicht von Kanälen, Schwimmbecken, Pfützen, Meeresbuchten, Abwässern und Körperteilen zu wandeln. Es fühlt sich sehr merkwürdig an, wenn ich mich selbst auf der Fotofläche bewege, während das Wasser unter meinen Füssen zu Bildern gefroren ist. Wenn das, was meinem Körper sonst nachgibt und mich versinken lässt, seine erstarrte Eigenbewegung an mich weitergibt. Sich auf meine innere und äußere Bewegtheit überträgt, wenn meine Augen in die verschiedenen Wasserformationen eintauchen und mich in Situationen hinabziehen, die an verschiedenen Ecken der Welt aufgenommen wurden und nur selten als Orte identifizierbar sind. Als Bilder vom Wasser folgen sie nun ihren eigenen Strömungen und bringen vielfältige Rhythmen hervor, denen ich mich ganz überlassen kann, da sie mich vom Grund her tragen.

Ausschnitte:

Katalog: Eva Koethen „Tritt-Bilder“, Aktionen und Ausstellungen 1998 -2005
Berlin – Tokyo 2005, 49 Seiten, (noch erhältlich)
download: „Tritt-Bilder“ (PDF-Datei, 3.1 MB)